Ninja Slayer: From Animation


Kurz vorweg, ich halte hier eine DVD in der Hand auf der eine Anime Serie der Sorte „Kuriosität“ zu finden ist. Doch wieso ist das so kurios? Dazu müssen wir in die 90er zurückgehen und mal erläutern, dass es ja vor den digitalen Medien die Blu Ray, die DVD und seit den 70ern auch die VHS gab. Falls ihr einige wissen was eine VHS ist, dürfen diesen Abschnitt durchaus überspringen, alle anderen „zugehört“.
Das so genannte Video Home System ist eine analoge Aufzeichnungsvariante für Filme gewesen. Das System wurde 1976 von JVC entwickelt und setzte sich später sogar als Standard für Magnetbandaufzeichnungen durch. Eine Videokassette (PAL) kann bis zu vier Stunden an Material aufzeichnen bzw. beinhalten. Doch auf Grund der analogen Technik wird das Bild mit zunehmenden Alter immer schlechter.
Doch in den 90ern war das noch etwas absolut normal, nämlich das 4:3 Bildformat, denn die TV Röhrengeräte gaben meist nicht mehr her und somit etablierte sich dieses Bildformat. Auch Spezialeffekte waren zu der Zeit noch teuer und gerade Anfang der 90er Jahre auch eher in Hollywoodfilmen aber nicht in Serien zu finden. Sicherlich gab es Ausnahmen, allerdings sind diese Spezialeffekte meist offensichtlich und weniger schön anzusehen.
Was hat das nun mit der Anime Serie „Ninja Slayer“ zu tun? Auf diese Frage komme ich dann später in diesem Artikel zurück.

Story dünn wie ein Blatt Papier
Neo Saitama erstreckt sich hoch in die Wolken, es ist bunt, laut und eine völlig herunter gekommene Stadt. Blickt man noch genauer unter die Fassade wird deutlich, dass man hier einfach nicht sicher ist. Händler und Restaurants, so wie die Stadträte werden von den Ninja des Soukai Syndikats unterdrückt bzw. bestochen, dafür darf das Syndikat in der Stadt schalten und walten wie es will. Doch seit dem dieser Zustand so ist, kommen auch weitaus mehr Menschen ums Leben als vorher, sie sind der Kollateralschaden der in den Kämpfen auf der Straße zu verzeichnen ist. Auch Kenji Fujikido ist ein Einwohner der Stadt und ein gewöhnlicher Salaryman, doch ihm wurde ein schreckliches Schicksal zu Teil: denn seine Familie wurden durch die Ninja getötet. Auch er selbst wird durch die Ninja bedroht, halb tot ist er seinen Angreifern ausgeliefert. Doch plötzlich erwacht in ihm eine neue Kraft, denn eine Ninja Seele verbündet sich mit seinem Körper und verleiht ihm für seinen Rachefeldzug völlig neue Kräfte. Es gelingt ihm nicht nur seine Peiniger zu töten, er macht sich zu dem auf, seine Vendetta an dem Ninja- Syndikat zu vollziehen und so seine Familie zu rächen. Der Weg ist dabei mit Blut und Leichen ordentlich gepflastert zu werden…

zum Anime
Die 26teilige Anime Serie unter der Regie von Akira Amemiya wurde von, dem noch jungen, Studio Trigger (Kill la Kill) produziert. Das Drehbuch dazu stammt von Akira Amemiya und Yu Sato, während Kenji Fujisawa und Hiroshi Motofuji die Musik komponierten. Der Anime basiert auf der Novel Serie „Ninja Slayer“ von Bradley Bond und Philip Ninj@ Morzez. Der gleichnamige Manga wird von beiden Künstlern geschrieben aber von Ageha Saotome bzw. Kōtarō Sekine illustriert. Ninja Slayer wurde ursprünglich Stück für Stück auf Twitter von den japanischen Übersetzern Honda Yu und Sugi Leika veröffentlicht. Nach dem er Bekanntheitsgrad stieg, wurden dann ab 2012 die ersten Sammelbände, schon fertig übersetzt, angeboten. Im Jahr 2014 wurde dann bekannt, das Studio TRIGGER an einem Anime arbeiten würde, der dann 2015 seine Premiere feierte. Hierzulande wurde der Simulcast von Nipponart präsentiert. Nun gibt es beim gleichen Label die DVD box des Titels zu kaufen und das nur auf DVD. Der Soundtrack bewegt sich hier immer im Punk- Rock Genre, das Opening wird von BOOM BOOM ORCHESTRA gesungen und bei den Endings wechseln die Interpreten regelmäßig. Zu hören sind u.a. BORIS, MELT-BANANA und 8OTTO.

Wieso nur DVD?
Der Anime parodiert viele Filme und Anime aus den 80ern und 90ern Jahren und hier gab es weder 16:9 Bildformat, noch HD oder gar DVD. Da man aber schlecht auf einer VHS veröffentlichen kann, wurde der, im Retrolook, angehauchte Anime auf DVD in einem 4:3 Bildformat veröffentlicht.

Fazit
„Ninja Slayer – From Animation“ ist ein seltsamer Animetitel. Die Animationen sind einfach grauenhaft, wechseln sich mit teil absurden Stiländerungen innerhalb der Szene ab und man hat immer wieder den Eindruck, dass Szenen einfach als Loop verwendet wurden. Dazu gesellt sich noch die Tatsache, dass bei Weitwinkelaufnahmen, die Protagonisten wie Pappaufsteller animiert wurden (South Park lässt grüßen). Aber hier gibt es Beruhigung, das alles ist ein Stilmittel und wirkt mehr als befremdlich, gerade in Zeiten der CGI Animation. Doch das alles ist absolute Absicht und gehört zum Stil der gesamten Serie. Die Episoden sind ca. je 14 Minuten lang und somit auch kürzer als sonst in anderen Serien. Wenn man den Anime schaut, ist das auch durchaus gut gewählt, denn man ist weder das Format, noch diese Animation gewöhnt. Hat man sich dann an diese Art „Anime“ gewöhnt und mag Ninja Storys, wird man hier auf jeden Fall belohnt. Alle anderen Interessenten sollten vorher erstmal Probe schauen.

 

wir danken nipponart für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: Action/Trash
  • Entstehungsjahr: 2014
  • Typ: Serie
  • Regie: Akira Amemiya
  • Charakterdesign: –

zur DVD

  • Sprachen: japanisch DD 2.0
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Sticker, Poster (A4)

Ninja Slayer: From Animation

7.4

Gesamtwertung

7.4/10

Pro

  • interessantes Setting
  • cooles Retrofeeling

Kontra

  • völlig Sinnfrei

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